Zwischen 2. und 10. Oktober 2021 waren 12 Delegierte der Zapatistas aus dem mexikanischen Chiapas im Rahmen ihrer Europatour „Reise für das Leben“ in der Steiermark unterwegs. Ihr Besuch stand im Zeichen der Vernetzung von Widerständen und der Stärkung sozialer Kämpfe von unten.
Fehring: Hofführung im Hofkollektiv Cambium
Die erste Station ihres Besuches war das selbstverwaltete Hofkollektiv Cambium im oststeirischen Fehring. Diese ehemalige Militärkaserne wurde von engagierten Menschen zum Wohn-, Arbeits- und Lebensraum umgewandelt, beispielhaft für einen tiefgreifenden Wandel hin zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Welt. Die Zapatistas wurden durch den Hof geführt und man konnte sich untereinander austauschen.
Graz: Austausch mit steirischen Aktivist*innen
Weiter ging es am Montag (4.10) in Graz mit einer Führung durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Piraten- und heutigen freien Radios Helsinki. Am folgenden Dienstag wurde tagsüber im Jugend- und Kulturzentrum Spektral gemeinsam gekocht und diskutiert. Am Abend fand im Jugendzentrum Explosiv eine Podiumsdiskussion mit den Zapatistas und Grazer Aktivist*innen statt, der 50 interessierte Teilnehmer*innen beiwohnten.
Wieder im Explosiv stand dann am Mittwoch eine Open-Space Konferenz von Zapatistas und steirischen Aktivist*innen unter dem Motto „Das Graz von links und unten“ am Programm. Mit dabei waren Vertreter*innen von SCNCC-Graz, ÖBV / Vía Campesina und Mehr für Care, die ihre Bewegungen vorstellten. An dieser Veranstaltung nahmen 50 Personen teil.
Deutschlandsberg: Besuch im Hofkollektiv Wieserhoisl
Am Donnerstag (7.10.) besuchten die Zapatistas das Deutschlandsberger Hofkollektiv Wieserhoisl. Fünf Erwachsene und drei Kinder betreiben hier eine biologische Landwirtschaft und ein Seminarzentrum und engagieren sich darüber hinaus politisch. Wie schon in Fehring wurden die Zapatistas durch den Hof geführt und man konnte sich untereinander austauschen.
Hartberg: Zu Gast am Biohof Maierhofer
Am Freitag (8.10) besuchte die Delegation den Biohof Maierhofer in Hartberg, ein Familienbetrieb, der biologisch-dynamische Landwirtschaft betreibt. Tags darauf beteiligten sich die Zapatisten an einem Netzwerktreffen der SoLaKo (9.10.), einem Zusammenschluss des Biohofs Maierhofer und vier weiterer steirischer Biohöfe.
Wer sind die Zapatistas eigentlich?
Die Zapatistas sind eine Bewegung aus indigenen Kleinbäuer*innen in Mexiko, die Widerstand gegen Regierung, Kapitalismus, Rassismus und Ausbeutung leistet. Seit über 25 Jahren leben sie nun in ihren über 1.000 Gemeinden eine auf Gleichberechtigung, Basisdemokratie und Solidarität basierende Alternative „von links und unten“.
La Gira Por La Vida Austria
Um die Zapatistas in Europa willkommen zu heißen, wurde ein europaweites Netzwerk gegründet, an dem sich hunderte soziale Bewegungen und Einzelpersonen beteiligen. In Österreich ist die Gruppe La Gira Por La Vida Austria entstanden, der auch Südwind angehört. Südwind hat mit Ressourcen aus dem Projekt #1Planet4all den Austausch mit den Zapatistas inhaltlich und organisatorisch unterstützt.
120 Interessierte beim Filmabend
Schon am 1. September haben Südwind und weitere Aktivist*innen von La Gira Por La Vida Austria einen Open-Air Filmabend zur zapatistischen Bewegung organisiert. Der Einladung in den Lesliehof zum Film "Der Aufstand der Würde" und zur anschließenden Diskussion folgten 120 Interessierte.