„Empowering Migrant Voices on Integration and Inclusion Policies" (EMVI) ist ein EU-weites Projekt mit Partner*innen aus Österreich, Deutschland, Italien, Griechenland und Slowenien, das die Anliegen von Migrant*innen in der Europäischen Union stärker in den Fokus rückt. Am vergangenen Mittwoch fand der Projektstart im Grazer Rathaus statt.
Das Projekt EMVI zielt darauf ab, die politische Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in fünf EU-Ländern zu fördern und die Kompetenzen lokaler und regionaler Verwaltungen zu erhöhen. Für die praktische Umsetzung des Projekts stehen innovative Möglichkeiten der Bürger:innen-Beteiligung zur Verfügung. An der Seite von Südwind ist der Grazer Migrant*innenbeirat, der als Vorzeigeeinrichtung wertvolle Erfahrungen einbringt und bei der Umsetzung des Projekts unterstützt. „Drittstaatsangehörige, die 12 Prozent der Einwohner:innen der Stadt Graz ausmachen, dürfen sich per Gesetz nicht direkt an der Kommunalpolitik beteiligen. Dabei sind Migrant:innen als wichtiger Bestandteil aus dem Stadtleben nicht mehr wegzudenken“, so Will Eyawo, Geschäftsführer des Migrant*innenbeirats Graz. „Der Migrant*innenbeirat wurde als Modell für politische Inklusion von Migrant:innen eingerichtet, der ihnen eine gewisse Teilhabe am politischen Prozess der Stadt ermöglicht.“
Das Projekt EMVI bringt 12 Partner aus fünf Ländern zusammen, darunter fünf lokale Behörden, drei Migrant*innenorganisationen und vier zivilgesellschaftliche Organisationen – um eine große Reichweite zu erzielen und einen umfassenden Erfahrungsaustausch zu garantieren. Große Unterstützung erhält das Projekt auch aus dem Grazer Stadtpolitik: „Alle Menschen, die in Graz leben und arbeiten, sollen das Leben in unserer Stadt mitbestimmen können. Dabei ist auch der Migrant:innenbeirat eine wichtige Stimme, die die Politik bei Entscheidungen unterstützen kann, um für ein gutes Zusammenleben aller Grazer:innen zu sorgen“, sagt Robert Krotzer, Stadtrat für Gesundheit, Pflege, Integration und Beschäftigung.
Drei Studienbesuche in Partnerstädte stehen im Laufe des Projekts auf dem Programm, ebenso ins Europäische Parlament nach Brüssel, wo die gemeinsam erarbeiteten Forderungen den zuständigen EU-Parlamentarier:innen übergeben werden.