Im Projekt 1Planet4All drehen wir eine Webdokuserie mit dem Titel „Generation Change“. Dazu reisen wir diesen Sommer zusammen mit Sarah, einer junge Klimaaktivistin durch ganz Europa zu Orten, an denen die Folgen des Klimawandels bereits deutlich sichtbar und spürbar sind. Wir treffen dabei junge Menschen im Kampf gegen die Klimakrise und sprechen gemeinsam über Lösungen. Die Klimakrise ist auch während unsere Reise immer wieder mehr als präsent: Überflutungen, Waldbrände, Tornados und Rekordhitzen gehören bereits zu den täglichen Nachtrichten. Gleichzeitig haben wir in den vergangenen Wochen viele spannende Menschen und Projekte kennengelernt, deren Handeln Hoffnung gibt.
Blitzlichter von den Dreharbeiten
Deutschland/Hamburg
Mit der Kraft des Windes um die Welt
Ein mittelgroßes Transportschiff verbraucht bei voller Ladung rund 300 Tonnen Schweröl pro Tag. Während unserer Tour zur Südwind-Webdokuserie „Generation Change“ lernen wir Eva kennen, die auf dem klimafreundlichen Frachtsegelschiff Avontuur arbeitet. In Hamburg erklärt sie uns, wie der der Warentransport auch ohne diese enormen Mengen an Öl auskommt.
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Frankreich/Albi
Mit Kooperation gegen die Krise
In Albi in Frankreich besuchen wir Marion und August, die mit viel Tatendrang eine Ökofarm betreiben. Unter dem Motto „Kooperation statt Konkurrenz“ haben sie zusätzlich einen Raum für Menschen geschaffen, die so wie sie mit der Produktion von nachhaltigen Nahrungsmitteln einen Beitrag zur Lösung der Klimakrise leisten wollen. Neu ist diese Einstellung nicht, wie Marion und August erzählen: Schon ihre Großelterngeneration dachte genauso, bevor ein zunehmendes Konkurrenzdenken und -handeln Einzug hielt.
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Frankreich/Montpellier
Artenvielfalt am Abgrund
Verglichen mit der aktuellen Coronakrise, sind das Ausmaß von Klimakrise und Biodiversitätsverlust um so vieles dramatischer. Bei unserer Zugreise durch Frankreich macht uns der Wissenschaftler Xavier vom Zentrum für Biodiversitätsforschung in Montpellier auf unmissverständliche Art klar, was der dramatische Verlust der Artenvielfalt mit dem Klimawandel zu tun hat und was er für uns Menschen bedeutet. Und wieder einmal wird uns bewusst: Klimaschutz ist Menschenschutz!
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Spanien/Almeria
Sea of plastic
Wo kommen unsere Lebensmittel her?
Auf unsere Klimareise durch Europa besuchen wir das Plastikmeer von Almeria. Hier wächst Obst und Gemüse, das wir in unseren heimischen Supermärkten finden (Bio und Nicht-Bio wohlgemerkt!). Die Pflanzen wachsen unter Kunststoffplanen auf einer Fläche, die so groß ist wie München und sogar vom All aus deutlich zu erkennen. Angebaut wird auf Steinwolle unter Zugabe von mit Nährstoffen angereichtem, destilliertem Wasser. Na, Mahlzeit!
Miguel, der ganz in der Nähe wohnt, hat die zunehmende Desertifikation der Felder, auf denen sein Vater noch Rollgerste anbauen konnte miterlebt. Er selbst baut Mandeln nachhaltig an, arbeitet mit tradionellen Bewässerungsmethoden und sorgt dafür, dass die Fruchtbarkeit des Boden erhalten bleibt. Außerdem hat er eine Kooperative mit gleichgesinnten Bauern gegründet. „Es geht um das richtige Management von Wasser, von Bodendecker, von Ressourcen" so Miguel. Wir müssen im Einklang mit dem Boden handeln, anstatt diesen Quadratmeter für Quadratmeter auszusaugen und tot zu hinterlassen.
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Spanien/Almeria
Samen setzen für eine bessere Welt
„Es geht hier nicht darum, im Kleinen die perfekte Welt zu schaffen, sondern darum, praktisches Wissen durch selber erproben zu sammeln und dann in die Welt herauszutragen“, erklärt uns Vega. In direkter Nachbarschaft zu den riesigen Obst- und Gemüse-Gewächshäusern, dem sogenannten "Plastikmeer von Almeria" zeigt das Sunseed Ecovillage, dass es auch anders geht. Im Gespräch erklärt und Vega, wie sie mit ihrer Arbeit im Ecovillage dazu beiträgt, sinnvolle Samen für die Zukunft zu setzen.
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Portugal /Leiria
Our world is on fire
In Leiria in Portugal treffen wir uns mit Catarina. Sie ist eine von 6 jungen Menschen, die 2020 gemeinsam eine Klimaklage gegen 33 Länder vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingebracht haben. Sie werfen den Regierungen zu zaghaftes Handeln im Kampf gegen die Klimakrise vor, die ihre Zukunft massiv bedroht. Auslöser für das mutige Handeln der Jugendlichen war ein Waldbrand 2017 in ihrer unmittelbaren Nähe, der viele Menschen das Leben kostete. Waldbrände sind mittlerweile in Portugal an der Tagesordnung und sind durch den Klimawandel noch häufiger und lebensbedrohlicher geworden. Und auch während unserer Reise wüten in Portugal kleine und große Waldbrände.
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Italien/Udine/Venedig
Sieg auf ganzer Linie
In Udine treffen wir den jungen Klimaaktivisten Araan der erfolgreich alle Kräfte mobilisiert ha, um den Alberone, einen der letzten Wildbäche, davor zu bewahren durch ein energie mäßig völlig energieineffizientes Kraftwerk verbaut zu werden, durch das das komplexe Ökosystem des Wildbaches ein für alle mal zerstört worden wäre. Weiter in Venedig treffen wir die Gruppe „No Grandi Navi“, die mit langem Atem dazu erwirkt haben, dass keine Kreuzfahrtschiffe mehr in Venedig Halt machen dürfen.
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Tschechien / Moravská Nová Ves /North Bohemia
Tornados - eine Spur der Verwüstung
In Moravská Nová Ves werden die enormen Schäden sichtbar, die der Tornado kürzlich im Südosten Tschechiens hinterlassen hat. Expert*innen gehen davon aus, dass Tornados zu jenen Wetterextremen zählen, mit denen in Zukunft aufgrund der Klimakrise häufiger gerechnet werden muss. Wir sprechen darüber mit dem Bürgermeister des Ortes sowie mit dem Wissenschaftler Alexander Ač. Er ist der Ansicht, dass selbst die ambitioniertesten Länder die in Paris vereinbarten Ziele momentan nicht einhalten werden. Zusammen mit dem Klimaaktivisten Aron kommen wir ganz nah an Schauplätze des CO2 Ausstoß heran und besuchen ein Kohlekraftwerk und eine riesige Kohlegrube, deren Betrieb und Ausweitung er gemeinsam mit anderen bekämpft. "Wir machen es gemeinsam und wir sind viele Leute, das motiviert mich. Dieser Kampf macht Sinn für mich!“ sagt Aron.
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Polen/Turnicki Park
Wir sind nicht gegen die Menschen, wir sind gegen das, was sie tun!
Im Turnicki Park in Polen besuchen wir Dzikie Karpaty, eine Gruppe junger Menschen, die sich hier für den Schutz des Waldes und für die dringend notwendige Umwandlung in einen Nationalpark einsetzen. Die Gruppe blockiert den Zugang zum Park für Holzschlägerfahrzeuge, weil sie wissen dass die natürlichen alten Wälder nicht nur unschätzbar wertvolle CO2-Speicher sind, sondern auch als Schwamm dienen, der viel Wasser aufnehmen kann. Einer der Wissenschaftler*innen, die sich ebenfalls einsetzen für den Schutz des Waldes ist Michał Ciach. Er verdeutlicht uns u.a. dass 50% des CO2s im Boden und den vielen Lebewesen um den Baum herum gespeichert sind und warum deshalb ein bloßes Ersetzen durch neue Bäume - nachdem ein alter Baum entnommen wurde - nicht ausreicht.
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Österreich / Dachstein und Großglockner
Stille Zeugen der Klimakrise
Gletscher sind die Zeugen der Klimakrise schlechthin. Gemeinsam mit Lea Hartl vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung fahren wir zum Dachsteingletscher. Sie vermisst seit über 10 Jahren diesen und andere Gletscher und erklärt uns, dass die Gletscher wie wir sie heute sehen in den nächsten Jahrzehnten verschwunden sein werden. Grund dafür ist die globale Erwärmung die wiederum ganz klar menschgemacht ist und bewirkt, dass die Gletscher schmelzen.
Dasselbe erfahren wir auch an der Pasterze, dem Gletscher am Großglockner, den wir zusammen mit dem Nationalparkranger Konrad Mariacher besuchen.
Konnte man 1960 mit der roten Gletscherbahn noch direkt zur Pasterze gelangen, muss man heute schon über 1 Stunde zu Fuß gehen, um zumindest an den Rand des Gletschers zu gelangen.
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#generationchange #1planet4all
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