Im Rahmen der Aktionswoche rund um Rana Plaza haben die Grazer Südwind-Aktivist:innen zwei Aktionen mit dem Schwerpunkt "Bekleidung" durchgeführt. Bei der Südwind-Kleidertauschparty im Lendhafen wurde nicht nur fleißig getauscht, Besucher:innen konnten sich beim Info-Corner auch über nachhaltige Bekleidung in Graz, Zertifizierungen und Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie informieren. Mit Videos, Plakate, Flyer und Gesprächen wurden auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Fast Fashion aufmerksam gemacht.
Auch am Lendwirbel konnten sich die wirbelnden Besucher:innen über die Bekleidungsindustrie informieren und "neue" Second-Hand-Stücke mitnehmen.
Warum genau jetzt?
Am 24.4.2023 jährte sich zum 10. Mal der verheerende Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Savar/Bangladesch, bei dem über tausend Textilarbeiter:innen starben. Dieses Unglück war der traurige Gipfel von vielen Bränden und Unfällen in der Textilproduktion in Ländern des Globalen Südens, bei denen immer wieder zahlreiche Menschen ums Leben kamen oder verletzt wurden. Die gefährlichen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie waren damit in aller Munde und die Betroffenheit groß. Seitdem wurden Initiativen wie der Accord für Gebäude- und Feuersicherheit in Bangladesch und Pakistan auf den Weg gebracht, und zum ersten Mal übernahmen die Modekonzerne als Auftraggeber zumindest teilweise Verantwortung. Die Arbeitsbedingungen in der globalen Textil- und Bekleidungslieferkette sind jedoch nach wie vor prekär, gefährlich und vorallem sind Löhne noch immer nicht existenzsichernd für die Arbeiter:innen.
Deswegen sind strenge Lieferkettengesetze, die Mensch und Umwelt schützen umso wichtiger! Wir brauchen Gesetze, die Unternehmen in die Pflicht nehmen, damit sie ihren sozialen und ökologischen Verpflichtungen nachkommen. Menschenleben dürfen nicht aufgrund von Profitstreben enden. Zusätzlich braucht es Alternativen, damit Konsument:innen eine Möglichkeit auf ethischen Konsum haben. Mit unserem Kleidertausch-Aktionen zeigen wir eine Alternative zum Fast-Fashion-Trend auf.
Auch in Jugendzentren tut sich was. Südwind war zu Gast im Jugendzentrum Frohnleiten und durfte erfahren, dass der hauseigene Kostnix-Laden auch bei Jugendlichen sehr beliebt ist. Den eigenen "sustainable way of fashion" zu finden spielt hier eine besondere Rolle, wie im Gespräch mit den Jugendarbeiterinnen des Jugendzentrums deutlich wird:
Lust, noch mehr über die Modeindustrie und mögliche Alternativen zu erfahren? Mehr Infos zum Thema „Clean Clothes“ gibt’s [hier]