Wien, 19. Mai 2019 – Im Zuge des jährlichen entwicklungspolitischen Szenefestes wurde Maria Szentpetery für ihr lebenslanges Engagement die Auszeichnung „Die Seglerin“ überreicht. Vergangenen Samstag feierten ca. 7.000 Menschen kulturelle Vielfalt und Engagement für eine gerechtere Welt am Südwind Straßenfest.
Die Seglerin
Zum mittlerweile sechsten Mal wurde im Rahmen des Südwind Straßenfestes „Die Seglerin“ verliehen. Die Auszeichnung geht an Menschen, die sich in ihrem Leben für Gerechtigkeit in der Welt einsetzen und sich entwicklungspolitisch engagieren. Maria Szentpetery ist eine dieser starken, unermüdlichen Stimmen für eine gerechtere Welt- und Wirtschaftsordnung.
„Es ist kälter geworden im Land“, sagt sie in ihrer Rede anlässlich der Verleihung. Man dürfe nicht aufhören über den eigenen Schatten zu springen und müsse auch unbeliebte Themen angehen. Denn wenn es ein Satz ist, der sie so richtig streitbar macht, dann ist es das lapidare „Man-kann-ja-eh-nix-machen“. Neue Wege können nur gemeinsam, mit Tatkraft und Optimismus, beschritten werden.
Eine engagierte Antwort auf weltweite Ungerechtigkeiten
Die 1946 in Oberösterreich geborene Pionierin des Fairen Handels wurde in ihrer Jugend durch die Katholische Arbeiter- und Arbeiterinnenjugend mit deren Aktionen für Vietnam geprägt und politisiert. In den 70er Jahren begann sie den Weltladen in Linz mit aufzubauen. Dank ihrer professionellen Führung avancierte dieser rasch zu einem führenden Fachgeschäft für Fairen Handel; fungierte aber auch als Anlaufstelle und Sammelpunkt für entwicklungspolitische Aktionen in der Region. Frau Szentpetery gab dem Vorgänger von Südwind, dem ÖIE (Österreichische Informationsdienst für Entwicklungspolitik) in ihrem Weltladen in Linz eine Heimat; sie war jahrelang ehrenamtliches Mitglied des Südwind Bundesvorstandes und Gründungsmitglied der ARGE (Dritte-)Welt-Läden. Bis heute fehlt Maria Szentpetery bei keiner kritischen Veranstaltung, mahnt zum aktiven Engagement und zur Empathie. Seit 2015 engagiert sie sich verstärkt in der Flüchtlingsbewegung. Um Beliebtheit oder Anerkennung geht es ihr dabei nicht – sondern um den unermüdlichen Einsatz für globale Gerechtigkeit und Fairness und um ihr Leitmotiv, dass es mehr als genug zu tun gibt – für jeden von uns.