Anlässlich des informellen EU Gipfels in Salzburg fordert Südwind von den europäischen StaatschefInnen Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung in Ländern des Globalen Südens, z. B. durch die Erhöhung der Gelder für Entwicklungszusammenarbeit und einen menschenwürdigen Umgang mit in die EU geflüchteten Menschen.
Migration wird in Europa als eine der größten aktuellen Herausforderungen wahrgenommen. „Migration ist jedoch ein wiederkehrendes und konstantes Phänomen in der Menschheitsgeschichte, das auch eine Bereicherung für die Gesellschaften bedeutet, in die migriert wird“, sagt Anita Rötzer von der Menschenrechtsorganisation Südwind. Heute ist weltweit jeder siebte Mensch Migrantin oder Migrant, rund 1 Milliarde Menschen gesamt.
Krieg, Verfolgung, Armut und Perspektivenlosigkeit aber auch Liebe oder Wissensdurst sind Gründe für Menschen, ihren Heimatort zu verlassen. Ursachen für Migration sind vielfältig. „Oft ist es keine freiwillige und ganz bestimmt keine leichtfertige Entscheidung die Heimat zu verlassen. Wenn Menschen ihr Leben gefährdet sehen oder keine Möglichkeit haben, ein besseres Leben für sich und ihre Familie aufzubauen, werden sie weiterhin ihre Heimat verlassen“, sagt Rötzer. Deshalb fordert Südwind von den europäischen StaatschefInnen wirtschaftliche und soziale Ungleichheit auf der Welt abzubauen und mehr Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung in Länder des Globalen Südens z. B. durch die Erhöhung der Gelder für Entwicklungszusammenarbeit.
Gemeinsam mit 35 zivilgesellschaftlichen Gruppen thematisiert Südwind von 13. bis 20. September 2018 bei zahlreichen Veranstaltungen die derzeitige „Abschottungspolitik” der EU und stellt parallel zum informellen Gipfel der StaatschefInnen alternative Wege und Ideen zum Thema Flucht und Migration vor.
Gestern Abend gedachten rund 400 Menschen beim „Walk of Responsibility” (Marsch der Verantwortung) durch die Innenstadt von Salzburg den tausenden Menschen, die in den letzten Jahren auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben kamen.