Inmitten des Maracaibosees in Venezuela, der auch das grösste Ölfördergebiet des Landes ist und an dessen Ufern geheimnisvolle stille Blitze zucken, bereitet sich das Dorf Congo Mirador auf die Parlamentswahlen vor. Einst eine reiche und lebendige Gemeinde, ist Congo Mirador Opfer von von omnipräsenter Korruption, Umweltverschmutzung und politischem Verfall in Venezuela geworden. Auf Stelzen gebaut, versinken seine ruhigen Häuserzeilen nun im öligen Schlamm des Seebodens und stürzen die Gemeinde in Aufruhr. Auf unsicherem Boden entfacht ein Konflikt zwischen den Bewohner_innen, die, geteilt wie das ganze Land, verlernt haben mit der anderen Seite zu kommunizieren.
Die Geschichte von Congo Mirador erzählt vom Verfall eines kleinen Dorfes, aber es ist auch die Geschichte des gesamten Landes. Und: Es ist eine Warnung für die ganze Welt. Die Demokratie ist eine zarte Pflanze und die Grenze zur Barbarei ist dünn. Das Schicksal dieses kleinen Dorfes steht vor uns wie eine dunkle Prophezeiung die uns zeigt wo es endet, wenn wir uns nicht der zersetzenden Kraft des Populismus entgegenstellen: In Diktatur und totaler Zerstörung.
Zu Gast beim Filmgespräch ist der Filmproduzent Sepp Brudermann.