In der konventionellen, globalisierten Landwirtschaft werden große Mengen Pestizide eingesetzt. Dies ist nicht nur problematisch für die Konsument:innen von Nahrungsmitteln, sondern auch eine Belastung für die prekarisierten, migrantischen (Saison-) Arbeitskräfte in der Landwirtschaft – sowohl im Globalen Süden als auch im Globalen Norden.
Umweltbelastungen treffen nicht alle gleich. Soziale Ungleichheiten und internationale Machtasymmetrien strukturieren Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnisse und beeinflussen die Gesundheit. Wer in welchen Ausmaß von sozialökologischen Ungleichheiten betroffen ist, offenbart eine intersektionale Ungleichheitsforschung. Anne Tittor zeigt in ihrem Vortrag, welche gesellschaftlichen Gruppen in Argentinien, den USA, Südafrika und Deutschland Umweltgiften ausgesetzt sind. Sie berichtet über ihre ungleichen Chancen, sich dagegen zur Wehr zu setzen und über politische Maßnahmen, die aktuell gegen die Verwendung von Pestiziden diskutiert werden.
Anne Tittor, PD, Dr., Soziologin an der Universität Jena, forscht im Rahmen des Projekts „Strukturwandel des Eigentums“ zu Eigentum an genetischen Ressourcen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Entwicklungstheorie, transnationale Verflechtungen und Globalisierung, Umwelt- Sozial- und Gesundheitspolitik in Lateinamerika, soziale Ungleichheit (insbesondere Geschlechterverhältnisse) und soziale Bewegungen. https://www.soziologie.uni-jena.de/institut/mitarbeitende/anne-tittor
Moderation: Karin Fischer, JKU
Eine Veranstaltung im Rahmen der Entwicklungspolitischen Hochschulwochen.