Das war das Future-Lab: Welternährung im Fokus! im Juni 2021 in Tirol
Vom 25.-27. Juni 2021 trafen sich 18 engagierte Menschen in einem Selbstversorgerhaus in der Nähe von Innsbruck, um ihren Blick zu schärfen:
Was ist das Politische in der Debatte um Welternährung? Wo können wir uns als politische Bürger*innen engagieren, damit sich die industrielle, globale Landwirtschaft verändert und nachhaltige Alternativen gefunden werden? Was brauchen wir selbst, um langfristig politisch aktiv zu sein zu können?
Im Workshop der Soziologin Carolin Holtkamp konnten die Teilnehmer*innen die Zusammenhänge des globalen Ernährungssystems, seine Krisen und Alternativen des Widerstands kennenlernen. Außerdem sprach Maurício Hashizume von den Réporter Brasil über die politischen Rahmenbedingungen bei der Lebensmittelproduktion (Fokus: Fleisch, Orangensaft, Soja) und die Rolle des unabhängigen Journalismus. Caroline Sommeregger von Südwind strich die Bedeutung von Gesetzen hervor und stellte – gemeinsam mit Christian Wimberger von CIR Deutschland – die Initiative für eine Lieferkettengesetz vor. Sónia Melo, eine Mitgründerin der Sezonieri-Kampagne für Erntearbeiter*innen, diskutierte mit den Zuhörer*innen die Chancen des Widerstands für Erntearbeiter*innen in Tirol und die Südwind-Aktivist*innen machten sichtbar, wie sie die Kampagnenarbeit von Südwind „auf die Straße“ bringen. Gerade für engagierte Menschen und Aktivist*innen ist es – im Sinne einer längerfristigen Resilienz als Einzelperson, Kollektiv und aus als Gesellschaft – besonders wichtig, Strategien eines „nachhaltigen Aktivismus“ kennenzulernen – diese stellte Rainer Hackauf vom Büro für Selbstorgansisierung praxisorientiert vor.
Die Teilnehmer*innen stellten interessierte Fragen, es gab Platz für Austausch und Kleingruppenarbeiten. In einer Projektwerkstatt entwickelten sie kleine Projekideen, um das Thema „Ernährungssouveränität“, die Kampagne „Our food, our future“ zu unterstützen und in ihre eigenen Einflussbereiche hinauszutragen.
Das Future-Lab in Tirol war ein voller Erfolg – das Feedback der Teilnehmer*innen war gut; leckeres, selbstgekochtes, veganes Essen, Spiele und Diskussionen am Abend, Spaziergänge in den nahegelegenen Wald und jede Menge Humor machten die drei Tage ganz besonders. Solidarität zwischen den Menschen vor Ort und über die Grenzen war spürbar und wirkt sicher nach.