Wien, 9.9.2020: Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fast vollständig niedergebrannt. Das Lager war für knapp 3.000 Personen ausgelegt, mehr als viermal so viele mussten dort bis zuletzt unter widrigsten Umständen leben.
Andrea Ben Lassoued, Sprecherin von Südwind, kommentiert: “Seit Jahren sind die Lager auf den griechischen Inseln heillos überfüllt. Immer wieder haben Menschenrechtsorganisationen wie Südwind auf die katastrophalen hygienischen Zustände vor Ort und die Gefahr der Ausbreitung von COVID19 hingewiesen. Nun ist die Situation eskaliert und die schlimmsten Befürchtungen sind Wirklichkeit geworden. Eine Evakuierung, wie sie jetzt notgedrungen stattfindet, war längst überfällig.”
EU-Grundwerte wie Solidarität und Menschenrechte dürfen jetzt kein Lippenbekenntnis bleiben und ein faires Migrations- und Verteilungssystem innerhalb Europas muss nun endlich umgesetzt werden. Auch Österreich muss nun rasch seinen Beitrag leisten und Geflüchtete aus Moria aufnehmen. “Zahlreiche BürgermeisterInnen haben sich schon für die Aufnahme von Familien und Kindern aus Moria ausgesprochen. Worauf wartet die Bundesregierung? Jetzt ist solidarisches und menschenrechtskonformes Handeln gefragt.” ergänzt Ben Lassoued abschließend.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Südwind Pressesprecherin, E-Mail: theresa.gral@suedwind.at, Tel.: +43 650 375 1987
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