Südwind-Jugendprojekt lädt zum Wettbewerb der Ideen mit politischer Beteiligung – Als besonders herausragend ausgezeichnet wurde die Idee für eine App zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Wien, 25. November 2022. Gestern, Donnerstag, fand die Siegerehrung des von Südwind organisierten Policy Hackathons im Haus der Europäischen Union in Wien statt. Die österreichische Menschenrechtsorganisation lud junge Menschen zwei Tage lang ein, innovative Ideen für Klimagerechtigkeit zu den Schwerpunkten Energie, Mobilität und Ernährung zu erarbeiten und gegenüber Poltiker:innen zu präsentieren. „Wie die jüngst zu Ende gegangene Klimakonferenz gezeigt hat, hinkt die internationale Klimaschutzpolitik in vielen Bereichen hinterher. Für die Politik scheint es oft schwierig zu sein, vom Reden ins Tun zu kommen. Genau hier wollen wir mit dem Policy Hackathon ansetzen und konkrete Anregungen für zukunftsweisende politische Maßnahmen geben“, sagt Südwind-Projektleiterin Julia Weber. Als besonders herausragend ausgezeichnet wurde die Idee einer App namens WillEssen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Insbesondere der konkrete Ansatz durch Lebensmitteltausch und Verfügbarmachen von Überschüssen mittels einer App konnte die Jury überzeugen. Das Siegerteam darf sich nun auf eine von Südwind organisierte Auslandsstudienreise zum Thema Klimagerechtigkeit und Ernährung freuen.
Alexandra erarbeitete mit ihrem Team einen Vorschlag für Energieeinsparungen im Bereich Wohnen: „Wenn es um Klimagerechtigkeit geht, muss die Politik viel stärker auf die Jugend hören. Die Teilnahme war eine ganz eigene Art von Klimaaktivismus und eine tolle Erfahrung für mich”, so das Resümee der Teilnehmerin. Weiterarbeiten will sie mit ihrem Team beim internationalen Policy Hackathon in der UNO in Wien, wo Hacker:innen aus sieben verschiedenen Ländern weiter an innovativen Lösungen auf EU-Ebene arbeiten.
Der Rahmen des Policy Hackathons erinnert an Start-Up-Pitches, bekannt aus TV-Formaten wie „2 Minuten 2 Millionen“. Am ersten Tag erarbeiteten mehrere Teams von jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren ihre Ideen und wurden dabei von Mentor:innen bei der Ausarbeitung von Argumentationsstrategien und Präsentationsformen unterstützt. Am zweiten Tag präsentierten die Teams ihre Lösungsvorschläge gegenüber der Jury.
Breite politische Beteiligung
Die Jury setzte sich zusammen aus Johannes Margreiter (NEOS-Nationalrats-Abgeordneter und Verkehrssprecher), Claudia O’Brian (Bundesvorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ), Thomas Antlinger (SPÖ-Landtags-Abgeordneter in Oberösterreich und Sprecher für Klimaschutz) und Ines Vukajlović (Grüne Landtags-Abgeordnete in Oberösterreich und Sprecherin für Integration, Asyl, Wohnen, Soziales, Personalwesen). In einer Grußbotschaft bedauerte EU-Abgeordneter Othmar Karas (ÖVP), dass die Politik im Bereich Klimaschutz und Klimagerechtigkeit gelegentlich ohnmächtig und überfordert wirke. „Umso wichtiger ist es, dass vor allem junge Menschen unbefangen, ohne in Interessen oder gar Abhängigkeiten gefangen zu sein, frische Ideen und neue Lösungsansätze entwickeln“, sagt Othmar Karas.
Der Policy Hackathon wurde im Rahmen des Südwind-Projekts ActJust und Our Food.Our Future durchgeführt. Gemeinsam mit Partnern aus der ganzen EU werden neue Formen des Klima-Aktivismus und Engagements für Klimagerechtigkeit entwickelt und konkrete Forderungen an Politiker:innen auf nationaler und europäischer Ebene herangetragen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleitung Südwind
Mob.: 0650 96 77577
Mail: vincent.sufiyan@suedwind.at