Menschenrechts- und Jugendorganisationen warnen: „Durch Krieg, Klimakrise und ausbeuterische Arbeitsbedingungen ist die Lage vieler Kinder auf der Welt dramatisch“
Wien, 17. November 2022. Kinderrechte stehen weltweit unter Druck, mahnen die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Dreikönigskation der Katholischen Jungschar anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte. Gemeinsam setzen sie sich als Teil der Initiative REBELS OF CHANGE für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN ein und fordern dabei einen besonderen Fokus auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen.
Rund 40 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind derzeit auf der Flucht. „Nie waren weltweit mehr Kinder und Jugendliche gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Gleichzeitig gibt es für die allermeisten keine legalen Migrationsmöglichkeiten“, sagt Konrad Rehling, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Südwind und Koordinator von REBELS OF CHANGE. „Dabei könnten gerade humanitäre Aufnahmeprogramme hier eine wichtige Erleichterung bringen. Gerade Kindern und Jugendlichen, die als besonders Schutzbedürftige teils unter unmenschlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern untergebracht sind, kann mithilfe von Resettlement-Programmen rasch und effektiv geholfen werden.“
Auch im Bereich der Kinderarbeit ist weltweit ein alarmierender Trend zu erkennen: Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen. Dabei ist die Zahl der Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren deutlich angestiegen. Die Altersgruppe macht inzwischen mehr als die Hälfte der von Kinderarbeit Betroffenen aus. „Wir brauchen ein starkes, wirksames europäisches Lieferkettengesetz. Damit können fairen Arbeitsbedingungen für die Eltern umgesetzt werden, sodass Kinder zur Schule gehen können. Dadurch müssen Unternehmen garantieren, dass entlang ihrer Lieferketten keine ausbeuterische Kinderarbeit stattfindet“, fordert Teresa Millesi, Bundesvorsitzende der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. „Kinder sind in globalen Lieferketten meist unsichtbar, weil sie nicht offiziell angestellt sind. Im Rahmen von Sorgfaltsprüfungen muss daher ganz besonders auf sie geschaut werden.“
Gemeinsam ruft die Initiative REBELS OF CHANGE die österreichischen Regierungsmitglieder und EU-Parlamentarier*innen dazu auf, sich für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz einzusetzen, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht: „Es muss unser Ziel sein, Kinderarbeit aus den österreichischen Warenlagern und Haushalten ein für alle Mal zu verbannen“, so Rehling und Millesi.
Über die Initiative REBELS OF CHANGE
Die Initiative „REBELS OF CHANGE“ rückt die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – die Agenda 2030 mit den SDGs – stärker ins Rampenlicht und macht sie in vielfältigen Veranstaltungen und digital erlebbar. Die Initiative wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert und von Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit koordiniert. Weitere Partner sind die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, sustainLabel, Naturfreunde Internationale, ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, SDG Forum Vorarlberg, Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) sowie Welthaus Österreich.
Weitere Informationen zur Kampagne unter www.rebels-of-change.org
Rückfragehinweis:
Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit
Silvia Haselhuhn, M.A.
Pressesprecherin
Mobil: +43 (0) 680 15 830 16
silvia.haselhuhn@suedwind.at
www.suedwind.at