Auf der Suche nach den besten Vorschlägen zum Thema Klimagerechtigkeit lädt Südwind 70 junge Menschen aus sieben Länder in den UN-Hauptsitz nach Wien – Gesamt-Sieg geht an Team aus Italien, Team Österreich überzeugt mit Idee für umweltfreundliche Bauweise
Wien, 21. Februar 2022. Gestern, Montag, fand die Siegerehrung des von Südwind organisierten Internationalen Policy Hackathons im Hauptsitz der Vereinten Nationen in Wien statt. Die österreichische Menschenrechtsorganisation lud 70 Teilnehmer:innen aus sieben Länder zwei Tage lang ein, um neue Ideen für Klimagerechtigkeit zu erarbeiten und gegenüber einer internationalen siebenköpfigen Jury zu präsentieren. Diese setzt sich zusammen aus Politiker:innen von unterschiedlichen Vertretungsebenen und Fraktionen. Aus Österreich saß Thomas Waitz (Abgeordneter zum EU-Parlament, Grüne) in der Jury. „Klimaziele gibt es schon lange. Trotzdem mangelt es an wirksamen Maßnahmen. Vor allem eine junge Generation fühlt sich daher oft von der Politik übergangen. Genau hier wollen wir mit dem Policy Hackathon ansetzen, neue Ideen anregen und einen Austausch zwischen Jugend und Politik ermöglichen“, sagt Südwind-Projektleiterin Julia Weber.
Idee für europaweite Nachhaltigkeitsbildung überzeugt Jury
Von der Jury als Gewinner-Idee ausgezeichnet wurde ein Konzept für eine europaweite Initiative für Nachhaltigkeitsbildung. Das Team aus Italien überzeugte in ihrer Präsentation mit einer detaillierten Umsetzungsstrategie für die Implementierung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SGDs) im Schulunterricht. „Das Morgen ist schon da, und wir können es gemeinsam besser machen! Mit unserer Idee wollen wir Menschen das nötige Knowhow vermitteln, um Teil des Wandels zu sein und konkret zu handeln. Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Zusammenarbeit sollen dabei stets im Mittelpunkt stehen“, sagt Isabella Sofia de Gregorio vom Gewinnerteam.
„Einmal mehr zeigt sich, wie wertvoll es sein kann, junge Menschen zu politischer Teilhabe zu ermutigen und ihren Vorschlägen zuzuhören“, so Südwind-Sprecherin Weber. „In Zeiten von Politikverdrossenheit und Zukunftsängsten täten politische Vertreter und Vertreterinnen auf allen Ebenen gut daran, einen offenen Austausch mit der Jugend zu suchen. Ausgrenzung und in Fällen sogar Kriminalisierung von Jugendengagement bringen uns nicht voran.“
Team Österreich punktet mit Idee für umweltfreundliche Bauweise
Neben dem Hauptgewinner aus Italien im Bereich Bildung wurde in jeder der fünf Kategorien „Ernährung“, „Energie“, „Migration“, „Verkehr/Mobilität“ und „Bildung“ ein Gewinnerteam gekürt. Bei „Ernährung“ überzeugte ein Team aus Dänemark mit der Idee einer Fleischsteuer, um den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem zu fördern; bei „Mobilität“ gewann der Vorschlag aus Serbien, nach schadstofffreien Zonen in städtischen Gebieten bei gleichzeitigem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs; das Team aus Österreich punktete bei „Energie“ mit ihrem Pitch im Bereich klimafreundlicher Bauweise mit nachhaltigen Materialien, erneuerbarer Energieversorgung und Fassadenbegrünung; bei „Migration“ wusste Spanien zu überzeugen mit der Idee, mithilfe von Theater einen Austausch zwischen lokaler Bevölkerung und Migrant:innen zu fördern und gleichzeitig zur Sensibilisierung beim Problemfeld Klimamigration beizutragen.
„2 Minuten, 2 Millionen“ für effektive Klimapolitik
Das Format des Policy Hackathons erinnert an Start-Up-Pitches, bekannt aus TV-Formaten wie „2 Minuten 2 Millionen“. Am ersten Tag erarbeiteten die insgesamt 14 Teams ihre Ideen zum Themenkomplex Klimagerechtigkeit und wurden dabei von Mentor:innen bei der Ausarbeitung von Argumentationsstrategien und Präsentationsformen unterstützt. Am zweiten Tag wurden die Lösungsvorschläge präsentiert und von der Jury bewertet. Das Gewinnerteam darf sich über Interrailgutscheine freuen.
Der Hackaton wird von Südwind im Rahmen des Jugendpartizipationsprojekts Act Just organisiert. Ziel ist es, eine Austauschplattform für junge Menschen zu schaffen, wo sich diese über Klimagerechtigkeit und Formen der politischen Teilhabe informieren können. Gleichzeitig bietet der Hackaton die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und an die Politik heranzutragen. Vor dem internationalen Finale fanden jeweils nationale Hacktons statt. Bei der österreichischen Ausscheidung im November wurde die Idee einer App namens WillEssen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung als besonders herausragend ausgezeichnet.
Rückfragehinweis:
Julia Weber
Südwind Projektleitung
Tel.: +43 732 795664-2
E-Mail: julia.weber@suedwind.at
Vincent Sufiyan
Südwind Kommunikationsleitung
Tel.: 0650 9677577
E-Mai: vincent.sufiyan@suedwind.at