Südwind zur UN-Frauenrechtskommission: Digitalisierung bringt neue Herausforderungen für Geschlechtergerechtigkeit

© Südwind, Isabella Szukits

Rolle von Frauen und Mädchen bei der IT-Produktion ist blinder Fleck der Digitalisierungspolitik – Südwind und Alimatu Dimonekene fordern gender-sensitive Lieferkettengesetze

Wien / New York, am 7. März 2023. Eine Südwind-Delegation ist gemeinsam mit UN Women-Vertreterin Alimatu Dimonekene zu Gast bei der diesjährigen Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (CSW67) in New York zum Schwerpunkt Digitalisierung und Geschlechtergerechtigkeit. Im Vorfeld des Weltfrauentags macht die österreichische Menschenrechtsorganisation auf blinde Flecken bei der Thematik aufmerksam. „Beim Bemühen um gendergerechte Digitalisierung muss die Rolle von Frauen in der Produktion von ICT-Hardware stärker in den Fokus rücken“, sagt Südwind-Sprecherin Isabella Szukits. „Frauen im Rohstoffabbau und in der IT-Verarbeitung im Globalen Süden arbeiten oft unter prekären Arbeits- und Lebensbedingungen mit niedrigem Einkommen. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen müssen ihrer Verantwortung nachkommen und Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette einhalten. Die strukturelle Benachteiligungen von Frauen und Mädchen brauchen dabei eine besondere Beachtung.“ Südwind setzt sich daher für strenge und gender-sensitive Lieferkettengesetze ein und sieht darin einen wichtigen Lösungsansatz, um gegen Diskriminierung von Frauen bei der Elektronik- und Hardware-Produktion vorzugehen.

Südwind wird bei der aktuell laufenden 67. Sitzung der Frauenrechtskommission begleitet von der preisgekrönten Frauen- und Mädchenrechtsaktivistin Alimatu Dimonekene von UN Women. „Wir können die Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) nur erreichen, wenn wir die Gleichstellung der Geschlechter auch in digitale technologische Entwicklungen miteinbeziehen. Bedürfnisse von Frauen und Mädchen müssen im Zentrum von Digitalisierungspolitik stehen. Gleichzeitig muss Bildung und Zugang zu Technologie für alle Frauen und Mädchen gewährleisten sein“, so Dimonekene. 

Dimonekene setzt sich insbesondere für die reproduktiven Rechte von Frauen und Mädchen ein, etwa in Bezug auf weibliche Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Ausbeutung von Minderjährigen. „Ich rufe Entscheidungsträger:innen und globale Organisationen dazu auf, in Innovationen im Bereich der digitalen Technologie zu investieren und sicherzustellen, dass Unternehmen die Rechte von Frauen und Mädchen fördern, insbesondere Rechte von Minderheiten, Menschen mit Behinderungen und LGBTQi-Communities und dass niemand zurücklassen wird“.

Südwind hat seit 2009 einen Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen. Dieser erlaubt es, an UN-Konferenzen wie zum Beispiel in Genf oder New York, teilzunehmen und Side Events zu organisieren sowie schriftliche oder mündliche Statements abzugeben. Die Teilnahme an der CSW67 erfolgt im Rahmen der offiziellen Delegation der österreichischen Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien.

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
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