Siegerprodukte des Schoko-Osterhasenchecks 2024
Siegerprodukte des Schoko-Osterhasenchecks 2024 / Foto: © GLOBAL 2000/Mira Nograsek
Siegerprodukte des Schoko-Osterhasenchecks 2024
Siegerprodukte des Schoko-Osterhasenchecks 2024 / Foto: © GLOBAL 2000/Mira Nograsek
Produkte mit mittelmäßiger Erfüllung der Standards des Schoko-Osterhasenchecks 2024 / Foto: © GLOBAL 2000/Mira Nograsek
Verliererprodukte des Schoko-Osterhasenchecks 2024 / Foto: © GLOBAL 2000/Mira Nograsek

Schoko-Osterhasen im Check: Mehr Testsieger, größeres veganes Angebot

Südwind und GLOBAL 2000 begrüßen wachsenden Trend von sozial und ökologisch fairen Schoko-Osterhasen. Branchengrößen hinken weiter hinterher.

Wien, 18. März 2024. Die Schoko-Osterhasen-Auswahl wird jedes Jahr größer – aber welche Hasen kann man mit gutem Gewissen gegenüber Umwelt und Menschenrechten verspeisen? Rechtzeitig vor dem Osterfest liefern die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 eine umfassende Entscheidungshilfe für Konsument:innen. Für den jährlichen Nachhaltigkeits-Check wurden heuer 39 Schoko-Figuren anhand ihrer Gütesiegel auf ihre ökologische und soziale Verträglichkeit
überprüft und in beiden Kategorien durch das bekannte Ampelsystem gekennzeichnet.

9 Hasen tragen neben dem FAIRTRADE Siegel auch das EU-Biosiegel. Die doppelt grünen Testsieger stehen damit fest: Der EZA-Schokohase aus den Weltläden, die Billa Bio Osterhasen, die Veggie und Natur Pur Bio-Osterhasen von Spar, der BIO Natura Schoko-Hase von Hofer, der Riegelein Bio Fairtrade Osterhase und die Edelbitter-Hasen der Berger Confiserie.

Großteil trägt unabhängige Gütesiegel

“Es ist sehr erfreulich, dass das Angebot an öko-fairen Schoko-Hasen weiterhin steigt. Die Unternehmen reagieren auf das wachsende Bewusstsein der Konsument:innen für mehr sozial und ökologisch nachhaltige Schokolade”, sagen Gudrun Glocker von Südwind und Lisa Grasl von GLOBAL 2000. Gleichzeitig zeigt der Anstieg des veganen Angebots die Nachfrage nach klimaschonenden, pflanzlichen Produkten.

„Schoko-Produkte ohne Milch signalisieren auch einen weiteren Aufwind für mehr Tierwohl“, freut sich Nachhaltigkeitsexpertin Lisa Grasl. Doch: „Zutaten, die in veganen Schokoladenprodukten verwendet werden, wie Kakao, Zucker und Nüsse, können aus Quellen stammen, die mit Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung verbunden sind. Die Bedingungen, unter denen diese Zutaten angebaut und geerntet werden, können das Wohlergehen von Mensch und Tier gleichermaßen beeinträchtigen. Daher gilt es unbedingt darauf zu achten, unter welchen Bedingungen produziert wurde.”

Insgesamt wurden 9 vegane Hasen bewertet, davon 3 mit den besten Noten. Auch erfreulich: 28 der getesteten Osterhasen, weisen mindestens ein unabhängiges Gütesiegel auf – das entspricht mehr als 70 Prozent. 15 Hasen wurden in einer Kategorie mit grün bewertet und in der anderen mit gelb. Sie sind also zumindest entweder ökologisch oder sozial fair auf dem höchsten Standard. Vier Hasen – fast alle von Nestlé – sind doppelt gelb bewertet, da sie das Rainforest Alliance Siegel tragen und dieses weniger strenge Kriterien hat.

Branchenriesen erneut Nachhaltigkeits-Zwerge

11 Hasen wurden doppelt rot bewertet, darunter sind erneut viele bekannte Marken wie Ferrero, Mars oder Lindt & Sprüngli. Manche der Schokofiguren, die sowohl in der sozialen, als auch der ökologischen Kategorie rot bewertet wurden, weisen unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen auf. Diese sind im Check mit einem Sternchen gekennzeichnet, wurden in der Bewertung aber nicht berücksichtigt.
“Konsument:innen haben ein Recht zu erfahren, unter welchen Bedingungen ihre Schokolade hergestellt wird. Dafür braucht es unabhängige Kontrollen der Produktionsbedingungen. Die unternehmenseigenen Programme sind leider oft intransparent und die Einhaltung der Kriterien wird häufig nicht unabhängig kontrolliert. Sie sind kein Ersatz für unabhängige Zertifizierungen”, sagt Gudrun Glocker, Lieferketten-Expertin bei Südwind. Die meisten Kakaobohnen, die österreichische Betriebe einkaufen, stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste. In beiden Ländern stellen Kinder- und Zwangsarbeit große Probleme dar, ebenso wie extrem niedrige Einkommen für Kakaobäuerinnen und -bauern.

“Unternehmen müssen faire Arbeitsbedingungen und Bemühungen gegen Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit und Umweltzerstörung offenlegen“, fordern Glocker von Südwind und Grasl von Global 2000. “Fairness und Nachhaltigkeit darf nicht allein den Konsument:innen überlassen werden. Die Politik muss gesetzliche Verpflichtungen für Unternehmen schaffen.”

Über den Osterhasen-Check

Der Check bezieht sich auf Schokoladen-Hohlfiguren, die bis 08.03.2024 im österreichischen Handel erhältlich waren, und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jeder Hase wurde nur einmal aufgenommen – auch wenn er im Handel in unterschiedlichen Varianten erhältlich ist. Zur Bewertung: Grün bedeutet, das Produkt trägt ein Gütesiegel mit weitreichenden ökologischen/sozialen Kriterien. Gelb bedeutet, das Produkt trägt ein und rot bedeutet das Produkt trägt kein Gütesiegel mit grundlegenden ökologischen/sozialen Kriterien oder positiven ökologischen/sozialen Auswirkungen.

Stellungnahmen der negativ bewerteten Unternehmen

Der Check im Detail: Osterhasen_Check_2024.pdf
Fotos zum Download: Schoko-Osterhasencheck 2024
© GLOBAL 2000/Mira Nograsek

Rückfragehinweis:
Stefanie Marek
Pressesprecherin Südwind
stefanie.marek@suedwind.at
+43 (0) 680 1583016

Marcel Ludwig
Pressesprecher GLOBAL 2000
marcel.ludwig@global2000.at
+43 (0) 699 142000 20