Interviews zum Goldabbau in Napo, Ecuador

Widerstand gegen Goldbergbau in Napo, Ecuador

Aus unserem Alltag sind elektronische Geräte kaum wegzudenken. Dafür werden eine Reihe an Rohstoffen, unter anderem auch Gold, aus dem Globalen Süden importiert. Teile der Bevölkerung werden aufgrund der durch den Bergbau verursachten Umweltschäden vertrieben. Ein aktuelles Beispiel ist der Fluss Napo in Ecuador. Dort wird mit großem Gerät und Quecksilber nach Gold geschürft. Die Menschen am Fluss versuchen ihre Lebensgrundlagen gegen die Interessen der Bergbauindustrie zu verteidigen.

Die Südwind Aktivistin Ariana Martín Lobera war Ende 2022 vor Ort und hat Betroffene interviewt.

 

Illegal als normal im ecuadorianischen Goldbergbau

Andrés Rojas, Umwelt- und Menschenrechtsanwalt in Tena, Ecuador, gibt in diesem Interview einen Blick in den rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergrund des Goldbergbaus in der ecuadorianischen Provinz Napo.

Indigener Widerstand in Ecuador

Was ist die Organisation indigener Wächterinnen der Gemeinde Serena, Ecuador und was ist ihr Ziel? Diese Fragen und mehr werden von Elsa Cerda, Präsidentin der Organisation indigener Wächterinnen der Gemeinde Serena, Ecuador in diesem interview beantwortet.

 

Der Preis des ecuadorianischen Goldes

José Moreno, Umweltaktivist und Förderer des gemeinschaftlichen Tourismus in Napo, Ecuador, erläutert in diesem Interview die Diskrepanz zwischen der gängigen Praxis und den Möglichkeiten, wie Goldbergbau nachhaltig durchgeführt werden könnte.

Jose Damian Moreno Lopez ist in Napo geboren und hat seine Matura mit Schwerpunkt in Agrarwissenschaften in Tena abgeschlossen. Er ist Mitgründer der Stiftung "Ishpingo" für Wiederaufforstung des Amazonas Regenwald in Ecuador und Mitgründer und engagierter Aktivist des Kolektivs "Napo Ama La Vida", das sich gegen den Bergbau in der Provinz Napo engagiert. Er war 14 Jahre in Schweden als Lehrer tätig und ist seit 2013 Geschäftsführer des Umwelt- und Ökoturismusprojekts Eco-Lodge "Pungara" im Regenwald Napos.

 

Widerstand gegen den Abbau Seltener Erden in Madagaskar

Seltene Erden werden weltweit in Elektroautos, Laptops, Windrädern und anderen Technologien verwendet. Die Nachfrage nach diesen als „kritisch“ eingestuften Rohstoffen steigt. Doch der Abbau von Seltenen Erden hat auch negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Gegen ein geplantes Bergbauprojekt in Madagaskar leistet die lokale Bevölkerung seit Jahren Widerstand. Dieses Video, welches von der zivilgesellschaftliche Organisation CRAAD-OI zur Information und Mobilisierung der Bevölkerung erstellt wurde, bietet Einblicke in die Situation und Widerstandsbewegung vor Ort. (Übersetzung (engl. – deutsch) und Untertitel: Nadja Seltenhammer und Noah Howadt)

 

 

Interviews mit Arbeiter:innen auf den Philippinen

Konfliktfeld Gewerkschaftsfreiheit – das Fallbeispiel Philippinen

Die Philippinen zählen zu den wichtigsten Ländern in der Elektronikproduktion. Arbeiter:innen erhalten etwa sechs US-Dollar für acht Stunden Arbeit – zu wenig, um ihre Familie zu ernähren. Gewerkschaften engagieren sich zwar für Lohnerhöhungen, Mitglieder sind jedoch oft Repressionen ausgesetzt, erzählt Julius Carandang, Sekretär der Metal Workers Alliance of the Philippines. Carandang berichtet von Schikanen, unrechtmäßigen Verhaftungen und Morden an Gewerkschaftsfunktionären. Seit 16 Jahren unterstützt die Metal Workers Alliance of the Philippines, ein Verband von Betriebs-Gewerkschaften, ihre Mitglieder dabei konkrete Verbesserungen für Arbeiter:innen durchzusetzen. So ist es gemeinsam gelungen in den Betrieben während des Corona-Lockdowns einen bezahlten Pandemieurlaub durchzusetzen.

 

Laut Jessica Bonus, die seit 19 Jahren als Löterin bei MEC Electronics arbeitet, erhalten Angestellte nur 210 US-Dollar pro Monat. Das entspricht etwa einem Drittel des existenzsichernden Lohns. Sie arbeitet dafür zwölf Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. In der Fabrik werden Elektrogeräte, Kabel und Drähte produziert. Die Bedingungen sind heiß, eng und Arbeiter:innen berichten von Lungenerkrankungen durch das Löten. Der vertragliche Beitritt zur Gewerkschaft ist von der Geschäftsleitung verboten. Viele Gewerkschaftsmitglieder bei MEC haben Angst vor Repressionen. Forderungen für Lohnerhöhungen sind bisher gescheitert.

 

Mary Ann Castillo leitet die 2000-Mitglieder starke Gewerkschaft von Nexperia Philippines Inc. Sie berichtet von ihrem erfolgreichen Kampf für Unterstützungszahlungen für Arbeiter:innen während der Schließungen aufgrund der Pandemie. Aber Gewerkschafter:innen erfahren Repression durch Hausbesuche von bewaffneten und uniformierten Beamten in Begleitung der örtlichen Behörden.

 

 

Bruno Gentil Periera

Elektronikindustrie in Malysia

Bruno Gentil Periera, Generalsekretär der Gewerkschaft für Angestellte der Electronik Industrie der Region "Western Region Peninsula Malaysa" (EIEUWRPM) berichtet in einer Interview-Reihe über verschiedene Aspekte der Elektronikindustrie Malaysias: Geschichte der Elektronikindustrie, die Arbeitbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, Hürden für Gewerkschaften und Wanderarbeit.

Das Interviews wurden von Dr. Peter Pawlicki, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit und Bildung bei Electronics Watch durchgeführt.

15 ungefähr ein bis zwei Minuten lange Videos mit deutschen Untertiteln sind hier abrufbar:

 

Das Transkript der Interview-Reihe kann hier abgerufen werden: Download