Vortrag und Diskussion
Kaffee, Orangen, Soja: Moderne Sklaverei in globalisierten Lieferketten
Datum & Ort
Mi, 19. Oktober 2022, 18:00 Uhr
Management Center Innsbruck II (MCI), Universitätsstraße 15/5. Stock, Raum Nr. 551/52
Heute schon einen Kaffee mit Sojamilch getrunken? Zum Frühstück vielleicht auch einen Orangensaft? Später ein Stück Schokolade? All das sind für uns selbstverständliche, alltägliche Produkte. Dass dahinter lange Lieferketten stecken, die viele Menschen im globalen Süden in prekäre, menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse zwingen, wird dabei häufig vergessen oder ignoriert. Erst im Juli haben Einsatzkräfte in Brasilien über 300 Arbeiter*innen aus sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen befreit, darunter viele, die auf Kaffeeplantagen schuften mussten.
Am Mi, den 19. Oktober berichten die brasilianischen Menschenrechtsexpert*innen Natália Suzuki und Carlos Eduardo Silva aus erster Hand über Missstände und moderne Sklaverei in globalisierten Lieferketten und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf.
Derzeit gelten noch keine Corona-Maßnahmen. Wir freuen uns jedoch, wenn Sie verantwortungsvoll mit der derzeitigen Lage umgehen. FFP2-Masken werden vor Ort zur Verfügung gestellt.
Natália Suzuki ist die Koordinatorin des „Slavery no way!“-Programms der NGO Repórter Brasil. Sie ist Journalistin und Sozialwissenschaftlerin (Universität von São Paulo) sowie Expertin für Menschenrechte (Universität Bologna) und hat als Reporterin für die Nachrichtenagentur Carta Maior gearbeitet.
Carlos Eduardo Silva ist Rechtsanwalt und arbeitet seit 2005 mit Landarbeiter*innen. Derzeit ist er Berater der Nationalen Konföderation der Landarbeiter*innen und Angestellten (CONTAR). Seit 15 Jahren nimmt er an den Verhandlungen über kollektive Arbeitsverträge teil, insbesondere in den landwirtschaftlichen Exportlieferketten für Produkte wie Kaffee, Soja und Rindfleisch. Silva koordiniert zudem internationale Projekte zum Schutz der Menschenrechte in Lieferketten.
Der Vortrag wird von Südwind Tirol und dem MCI veranstaltet und findet im Rahmen des EU-Projekts „Our Food. Our Future“ (kann man vielleicht kursiv machen) statt.