Anlässlich des 23. Internationalen Filmfestivals Innsbruck vergaben die Jugendlichen der SchülerInnenjury Freitagabend den mit 1000 Euro dotierten Südwind-Filmpreis an den Streifen "The first rains of spring" und seine Regisseure Yerlan Nurmukhambetov und Shinju Sano.
Die Entscheidung war knapp: Mit 32 zu 28 Punkten gewann der kasachisch/japanische Film "The first rains of spring" (2011) den diesjährigen Südwind-Filmpreis. Alle vier Filme die im Bewerb liefen wurden von der SchülerInnenjury gut angenommen. Doch der Gewinnerfilm, der vom Leben einer Familie in der kasachischen Steppe erzählt, setzte sich mit seiner Einfachheit und eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen durch. Auf dem zweiten Platz landete "Virgem Margarida" von Licíno Azevedo (Brasilien), auf Platz drei und vier schafften es der argentinische Spielfilm "Habi, la extranjera" und "Good morning Karachi".
Die SchülerInnen der Jury begründeten ihre Wahl folgendermaßen: "Die SchülerInnen-Jury vergibt den diesjährigen Südwind-Filmpreis an einen Film, der uns in eine realistische und zugleich mystische Welt entführt, in der Solidarität und Gastfreundschaft eine große Rolle spielen. Die Kraft seiner Bilder vermittelt Gefühle und Stimmungen mehr als das gesprochene Wort. Der Film ist nicht nur ein Road Movie, sondern auch eine Liebes- und vor allem eine einfühlsam gezeichnete Familiengeschichte. Er ist ernsthaft und überrascht dennoch durch seinen Humor, ist unaufdringlich und gleichzeitig eindringlich. Besonders beeindruckt haben uns auch die schauspielerischen Leistungen der ProtagonistInnen."
Die SchülerInnenjury, die seit 2001 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Innsbruck einen Preis vergibt, bestand heuer aus neun SchülerInnen aus verschiedenen Tiroler AHS und BHS. Diese hatten Gelegenheit, Know-how zu erwerben, um sich kritisch mit dem Medium Film auseinandersetzen zu können. Zum sechsten Mal stiftet die entwicklungspolitische Organisation Südwind Tirol nun den mit 1000 Euro dotierten und aus Spenden finanzierten Südwind-Filmpreis selbst. Der Preis soll die Wertschätzung von Südwind Tirol für das Filmschaffen in Afrika, Asien und Lateinamerika ausdrücken.
The first rains of spring
Kasachstan/Japan 2011, Regie: Yerlan Nurmukhambetov/Shinju Sano, 80 min.
In den Bergen von Tien Shan, weit weg von jeder Zivilisation, lebt in einem kleinen Haus eine Hirtenfamilie. Mit ihnen zusammen lebt die alte Schamanin Dergeley. Einige Tage vor Frühlingsbeginn sammelt sie die Familie um sich, um eine letzte Botschaft zu verkünden. Eine Geschichte über Zusammengehörigkeit und Wiedergeburt, ergreifend in ihrer Einfachheit inmitten der unendlichen Weiten der kasachischen Steppe.
Der Film gewann den Großen Preis beim "International Eurasia Film Festival Almaty".