Die von der Stadt Wien und Südwind veranstaltete Tagung fand am 1.Dezember 2014 im Wiener Rathaus statt. Hier finden Sie die Dokumentation der Tagung.
„Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt. […] Sie ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Ernährungssouveränität stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und der transnationalen Konzerne“, heißt es in der Deklaration des weltweiten Forums für Ernährungssouveränität, die 2007 im Rahmen des Nyéléni-Forums in Mali verabschiedet wurde.
Die Produktion, der Handel mit und die Verteilung von Nahrungsmitteln sind Schauplätze politischer und wirtschaftlicher Interessenskonflikte. Als Antwort auf die zunehmende Industrialisierung in diesem Bereich formierte sich in den letzten Jahren eine globale zivilgesellschaftliche Bewegung zur Ernährungssouveränität, die sich im Nyéléni-Forum versammelt. Ebenso entstehen weltweit Alternativen zur konventionellen Nahrungsmittelproduktion: zahlreiche Initiativen zur Sicherung der Ernährungssouveränität, wie etwa Solidarische Landwirtschaft, Saatgutbanken, Urbane Landwirtschaft und Lebensmittelkooperativen sind im Wachsen.
Wie beeinflussen Politik und Wirtschaft die Verwirklichung von Ernährungssouveränität? Welche Herausforderungen stellen sich im Globalen Süden, welche in den Industriestaaten? Was kann die Entwicklungszusammenarbeit dazu beitragen? Fragen wie diese werden auf der Tagung aufgeworfen und gemeinsam wird nach Lösungswegen gesucht.
Kurzbiographien der Vortragenden
Vorträge:
Globale Visionen – Ernährungssouveränität im politischen und ökonomischen Kontext
Andrea Ferrante
Koordinationsmitglied der Europäischen Koordination Via Campesina
Food sovereignty, the way forward
Franz Fischler
Präsident des Europäischen Forums Alpbach
Politische Prioritäten zur Verwirklichung von Global Food Security
Helena Norberg-Hodge
Alternative Nobelpreisträgerin und Gründerin der NGO „Local Futures“
Bringing the food economy home – Strategies for social and ecological renewal
Präsentation © Helena Norberg-Hodge
Lokale Initiativen – Berichte aus der Praxis:
Alberto Alonso-Fradejas
Transnational Institute Amsterdam
The political economy of the global land grab: Critical issues for discussion
Präsentation © Alberto Alonso-Fradejas
Friedrich Leitgeb
Institut für Ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur
Mit urbaner Landwirtschaft auf dem Weg zu Ernährungssouveränität - Am Beispiel städtischer Nahversorgung in Kuba
Präsentation © Friedrich Leitgeb
Brigitte Reisenberger
FIAN Österreich
Von Mali bis Goldegg - Die Nyéléni-Bewegung
Präsentation © Brigitte Reisenberger
Podiumsgespräch
„Welche Herausforderungen stellen sich für die Umsetzung von Ernährungssouveränität im Globalen Süden, welche in den Industriestaaten? Was kann die Entwicklungszusammenarbeit dazu beitragen?“
Andrea Ferrante, Europäische Koordination Via Campesina
Franz Fischler, Europäisches Forum Alpbach
Helena Norberg-Hodge, Local Futures
Alberto Alonso-Fradejas, TNI Amsterdam
Friedrich Leitgeb, Universität für Bodenkultur Wien
Brigitte Reisenberger, FIAN Österreich
Die Tagung wurde moderiert von Renate Sova, Südwind Wien
Weiterführende Informationen und Organisationen zum Thema Ernährungssoveränität
Nyeleni Österreich- Österreichisches Forum für Ernährungssouveränität
FIAN Österreich
ÖBV- Via Campesina
International Alliance for Localization
TNI - Agrarian Justice Programme
www.tni.org/work-area/agrarian-justice
La Via Campesina - International Peasant's Movement
AgrarAttac
community.attac.at/agrarattac.html
FoodCoops- Lebensmittelkooperativen
Verein Gartenpolylog
Solidarische Landwirtschaft - CSA-Betriebe und Initiativen in Österreich
www.ernährungssouveränität.at/wiki/Solidarische_Landwirtschaft
Global Education Week 2014 - "Ernährungssicherheit & -souveränität"
Baobab- Medienliste zum Thema Ernährung